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Urheber: wollyvonwolleroy (CC0 1.0) Dieses Bild steht unter einer Creative Commons Lizenz.


Die HBS RLP bietet, in Kooperation mit ihren Mitgliedsinitiativen Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen und mit verschiedenen Ausrichtungen an. Im Folgenden finden Sie einen Terminkalender mit Hinweisen zu den einzelnen Veranstaltungen. Aufgrund der aktuellen Corona Situation sind die meisten Veranstaltungen Online. Einige Aufzeichnungen von Veranstaltungen finden Sie auf unserem Youtube Kanal.

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Die Pandemie des Nationalismus und die "neue nationale Solidarität".

Termin 22.06.2020 (Mo)
Uhrzeit Beginn 18:30 Uhr
Veranstaltungsort
Veranstalter HBS RLP
Teilnahmegebühr
Beschreibung

Auch während der Corona-Pandemie bestimmt die Idee von Nation und Volk politische Handlungen und Lösungsansätze: Es werden schlecht bezahlte und wenig anerkannte Berufe zu „unseren Verkäufer*innen, unseren Pflegekräften" ernannt, gemeinsame politische Lösungen und Linien sind selbst in der EU nicht zu finden, Trump macht aus Covid 19 den „China-Virus" und Demonstrant*innen auf den sogenannten Hygiene-Demos bezeichnen sich als „weder Links noch Rechts", sondern als „Deutsche". Und während man mit einem Riesenaufwand Hunderttausende mit deutschem Pass aus ihrem Urlaub einfliegt, überlässt die Bundesregierung zugleich Tausende von Geflüchteten in Flüchtlingslagern wie Moria, in denen sowieso schon katastrophale Zustände herrschen, einer möglichen weiteren humanitäre Katastrophe, obwohl hierzulande Flüchtlingsunterkünfte leer stehen.

 

Diese Aktionen zeigen mal wieder auf: Die Idee der Nation ist bis heute die erfolgreichste soziale Erzählung seit Entstehung des Kapitalismus. Zugleich hat diese Idee sehr reale Auswirkungen auf all unsere Lebensverhältnisse, wie auch in der Pandemie deutlich wird: Wer hat Zugang zur Gesundheitsversorgung? Wer hat Anspruch auf Sozialhilfe? Wer wird auf der Straße kontrolliert? Nationalismus hat in Krisenzeiten schon immer an Bedeutung gewonnen, doch auch außerhalb von akuten Krisen bestimmt er das politische Handeln ebenso wie das kollektive Bewusstsein.

 

Thorsten Mense analysiert in seinem Vortrag die gesellschaftlichen

Bedingungen für Entstehung und Fortbestand des Nationalismus, zeigt auf, wie er auch die Krisenpolitik in der Pandemie bestimmt, und wirft einen kritischen Blick auf die neue „nationale Solidarität".

 

Thorsten Mense ist Soziologe, freier Autor und Journalist, tätig u. a.

für die Wochenzeitung Jungle World sowie das Monatsmagazin Konkret. 2016 erschien von ihm das Buch „Kritik des Nationalismus". Aktuell ist er (wenn es wieder möglich ist) zusammen mit Thomas Ebermann und der szenischen Lesung „Heimat – Eine Besichtigung des Grauens" auf Tour.

 

Wann: Montag 22. Juni 18:30 Uhr
Wo: Livestream via Youtube

 


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